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Flat Design ist ein Grafik Design Trend. Das klingt erst einmal ein wenig seltsam, denn in Zeiten von 3D-Grafiken, 3D-Animationen und 3D-Kinofilmen erscheint einem ein „flaches“ Design eher als rückständig. Dennoch ist die Welt der Applikationen und Nutzeroberflächen seit einigen Jahren flach.
Es geht um Klarheit und diese liegt auch weiterhin im Trend. Flat Design kommt ursprünglich aus der Gestaltung von Nutzeroberflächen für mobile Geräte, Webseiten bzw. Onlineshops. Es ist ein grafisch minimalistisches Stilmittel.
Wer sich mit seinem Betriebssystem und dessen grafischen Darstellung auf seinem Smartphone auseinandersetzt, dem wird eventuell auffallen, dass die Darstellung der einzelnen Elemente möglichst einfach gehalten ist. Die Texturen sind klar, auf Verzierungen, Schlagschatten und die bereits oben erwähnte Dreidimensionalität wurde weitestgehend verzichtet. Und genau das ist der Punkt beim Flat Design: Möglichst klar und einfach, denn weniger ist mehr. Funktionalität und Simplizität stehen im Vordergrund bei diesem Design. Es ist ein weiteres Beispiel für den Grundsatz: Form follows function.
3D ist der eine Trend, insbesondere für Kinofilme und im Design auch sicherlich für Animationen. Der Gegentrend dazu für Applikationen, Webseiten und eben Interfaces hat eine Dimension weniger. Diese eine Dimension weniger, das Minimalistische ohne „Schnickschnack“, die Konzentration auf das Wesentliche hat einen entscheidenden Vorteil: Es braucht keine lange Ladezeiten und passt sich besser und flexibler den unterschiedlichen Bildschirmgrößen an, was wiederum für das Responsive Design ein wichtiger Faktor ist. Die Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit von Oberflächen steht vor dem Design, sodass man hier durchaus von einer einfacheren und funktionaleren Zukunft sprechen kann. Das ist dabei kein Widerspruch zu einem ansprechend, schönen Design. Es gibt einige sehr gute Beispiele für gelungenes Flat Design. Die Webseite von Microsoft, das dieses Design ja quasi für ihr Betriebssystem erfunden hat, steht allen voran. Aber auch Google mit seinen Dienstleistungen oder die Webseite myownbike.de mit dem dazugehörigen Onlineshop sind weitere gute Beispiele.
Neben dem eigentlichen Design von Elementen gehören zum Flat Design noch Primärfarben und ein klares, gut leserliches Schriftbild ohne Serifen (wie beispielsweise Arial oder Helvetica, die wir von unseren Textverarbeitungsprogrammen her kennen). Alles zusammen – klare, flache Formen, satte Farben und klare Schriften – verschafft vor allem eines: Klarheit. Und mehr Klarheit führt bei der Bedienung der Elemente zur mehr Bedienfreundlichkeit. Das wird vom Anwender geschätzt. Flat Design bringt den Content einer Webseite bzw. einer Applikation wieder in den Vordergrund, so ganz ohne Aufwand und natürlich mit einem strukturierten Layout.
Dennoch ergeben sich einige Herausforderungen beim Design einer solchen „flachen“ Darstellung. Es ist schwieriger und komplizierter geworden, mit diesem Design unmissverständliche Buttons, die zum Anklicken auffordern sollen, zu kreieren. Anklickbare Symbole können leichter mit Icons, die für etwas Bestimmtes stehen, verwechselt werden. Funktionen klar zu kommunizieren, ist mit dem Flat Design schwerer geworden.
Trotz aller Schlichtheit ohne Schattierungen, Plastitzität, Dreidimensionalität, Nachahmungen von Textilien wie Leder oder Glas, verschnörkelter Schriften und glossy/shiny Elementen, ist das Flat Design schön und nicht langweilig. Die wichtigsten Informationen sind mit Design auf einem Blick aufzufassen, die Navigation intuitiv und die Bedienbarkeit einfach. Zudem hat das Flat Design zu neuer Kreativität bei den Designern geführt und neue Lösungsansätze für Nutzeroberflächen gefunden. Der Inhalt einer Webseite steht nicht in Konkurrenz zum Design, ganz im Gegenteil – das Flat Design hebt die eigentliche Botschaft hervor und führt so zu einer klaren Kommunikation. Für jeden Marketingmanager ist das wunderbar. Ebenso machen sich die Betreiber von Onlineshops das Flat Design zu Nutze, denn die Gestaltung ihres Shops rückt ohne viel Schnörkel das Produkt in den Fokus, die Ware ist gut zu finden und anzuschauen. Wer jetzt noch den eigentlich Einkauf und die Bezahlung unkompliziert gestaltet, hat beim Onlineshopper gewonnen.
Was uns in Zukunft an Designs begegnen wird, bleibt offen. Ein Trend erzeugt immer einen Gegentrend. Jeder dieser unterschiedlichen Ansätze -„Flat Design“ oder lieber „3D“ - geht seinen eigenen Weg, je nach Bedarf und Anwendungszweck. Es bleibt spannend, auf welche kreativen Ideen die Designer noch kommen werden.
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